Hilfe zur Selbsthilfe
<p>Mund-Nasen-Masken für Koordinierungsstelle Flüchtlingshilfe genäht</p>
Von der Knappheit an Bandgummi waren in den vergangenen Wochen auch die Damen betroffen, die für die Koordinierungsstelle Flüchtlingshilfe des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück Mund-Nasen-Masken nähten. Leider konnte der Wunsch nach Nachschub nicht immer sofort erfüllt werden, denn herkömmlicher Hosengummi war wegen Corona plötzlich ein hohes Gut und möglicherweise nicht nur kreisweit vergriffen. So freute man sich umso mehr über den Anruf aus der Kreisverwaltung, die eine „Gummispende“ gerecht zu verteilen hatte. Diese kam gerade rechtzeitig, denn nun konnten die Frauen ihre Werke wieder tragereif fertigen.
Zunächst war die Aktion darauf ausgelegt, dass Geflüchtete sich selbst und ihre Familien mit den mittlerweile zur Pflicht gewordenen Masken versorgen. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ wurden den Nähwilligen per Post Pakete zugestellt, die alles enthielten, was es zu Fertigung der Masken braucht. Von der Schere über den Faden, den Nadeln, dem Draht und einem Maßband bis hin zur Anleitung und Schokolade als Nervennahrung beim Nähen war alles enthalten. Insbesondere aber der Stoff aus der hauseigenen Kleiderkammer. Dieser wurde sorgsam ausgewählt und, bevor er in verschiedene Haushalte verschickt wurde, in der vom Roten Kreuz angeschafften Waschmaschine nach allen Vorgaben der Hygieneregeln gereinigt.
Wie sich herausstellte, waren und sind unter den Näherinnen Frauen, die bereits in ihren Heimatländern das Handwerk von Grund auf erlernten. Eine betreute Nähanleitung per Kurznachricht war hier gänzlich unnötig beziehungsweise fehl am Platz. Stattdessen wurde von den Fachfrauen an den Schnittmustern getüftelt, um eine bessere Passform und damit Tragewilligkeit zu erreichen. Der Austausch hierzu und die kontaktlose Vernetzung fand per E-Mail schnell und unkompliziert statt.
Überhaupt ist das Engagement der Teilnehmerinnen bemerkenswert. Sie freuen sich über die Gelegenheit, mit ihren Talenten in Erscheinung treten zu dürfen und einen Beitrag zur Meisterung der Krise leisten zu können. Im Hinblick auf die Zukunft und die Problematik in den Schulen, wurden zuletzt Masken in Kindergrößen genäht. Inwieweit der Vorrat daran aufgebraucht werden wird, wird die Situation bezüglich Infektionsrate nach den Ferien zeigen. Da allerdings schon jetzt einige im Gebrauch befindlichen Masken nicht mehr den Anschein einer Hygienemaßnahme hinterlassen, kann eine mehr in petto für einen rechtzeitigen Austausch bei Kinder nicht schaden. „So oder so, wir sind gewappnet.“