"Eine Investition die sich gelohnt hat"
DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück weiht neues Rettungszentrum in Simmern feierlich ein
Hoher Besuch beim Deutschen Roten Kreuz in Simmern: Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte bei der feierlichen Einweihung des neuen DRK-Rettungszentrums die Arbeit der ehren- und hauptamtlichen Kräfte zum Wohl der Menschen in der Region. In dem Komplex sind Rettungsdienst und Katastrophenschutz unter einem Dach untergebracht, ebenso der DRK-Ortsverein Simmern.
"Sie weihen hier etwas ganz Besonderes ein", bescheinigte Dreyer dem DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück angesichts der vielfältigen Vorteile und Synergieeffekte, die der Neubau mit sich bringt. Das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt ist ganz im Sinn der Ministerpräsidentin, denn Rettungsdienst und Katastrophenschutz arbeiten hier "Hand in Hand". Diese enge Verzahnung bei der Gefahrenabwehr ist ihr wichtig, den Einsatzkräften bescheinigte sie ein hohes Maß an Professionalität. Ein Lob, das die Helfer gerne hörten und das auch ein wenig stolz machte. Die Sicherheitsarchitektur im Lande stimme, stellte Dreyer fest. Derlei Einsatzbereitschaft sei keine Selbstverständlichkeit, machte sie mit Blick auf die vielen Helfer, die sich im Land ehrenamtlich in den Hilfsorganisationen engagieren, deutlich. Auch den hauptamtlichen Kräfte, die wahrlich einen anspruchsvollen und mitunter recht belastenden Dienst tun, zollte die Minsterpräsidentin Anerkennung.
Ferner betonte Dreyer die bedeutende Rolle des Deutschen Roten Kreuzes in der Flüchtlingsarbeit. Das DRK im Rhein-Hunsrück-Kreis betreut und versorgt seit dem Sommer vergangenen Jahres in der Unterkunft am Flughafen Hahn Flüchtlinge. Bei der Unterkunft handelt es sich um eine Außenstelle der AfA (Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende) Hermeskeil.
Als einen "Meilenstein in der Geschichte des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück" bezeichnete Landrat Dr. Marlon Bröhr als dessen Vorsitzender das moderne Rettungszentrum. Der Neubau sei optisch ansprechend und entspreche zugleich den Anforderungen der Zeit. Für die Mitarbeiter und Einsatzfahrzeuge sei ausreichend Platz vorhanden. Die enge Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt habe im Kreisverband einen hohen Stellenwert. Die Gesamtkosten des Projekts bezifferte er auf rund 2,65 Millionen Euro: "Eine Investition, die sich gelohnt hat." Dr. Bröhr dankte Land und Kreis für die weitreichende öffentliche Förderung. Zugleich unterstrich er die tiefe Verankerung des DRK in der Region. Das zeige die Zahl der aktiven und passiven Miglieder.
Übrigens: Im Rettungsdienst fallen im Kreisgebiet jährlich um die 20500 Einsätze an, davon alleine 6500 in Simmern, informierte der DRK-Kreisvorsitzende. Das Einsatzaufkommen hier ist somit das größte aller Rettungswachen im Landkreis.
Die obligatorische Schlüsselübergabe nahm Architekt Hans Peter Michel vor. In Schlaglichtern beleuchtete er Vorbereitungen, Planung und Bau des Großprojekts, mit dem Rettungsdienst wie auch Zivil- und Katastrohenschutz nun zeitgemäße Bedingungen vorfinden. Der Rohbau begann im April 2014, die neue Rettungswache ging im November 2015 in Betrieb. Michel würzte seine Ausführungen mit sehr persönlichen Schilderungen, kennt er den Rettungsdienst doch aus eigenem Erleben - nämlich als "altgedienter DRK-Zivi". Das liegt jetzt schon 38 Jahre zurück. Sein Fazit: "Heute ist wirklich alles besser." Das gelte für Ausbildung, Ausstattung und Fahrzeuge gleichermaßen. Und nun auch für die Rettungswache. Mit einem Umstand zeigte sich der Architekt beim Bau des neuen Rettungszentrums besonders zufrieden: "Die Kosten wurden gehalten."
Glückwünsche zum gelungenen Bauprojekt überbrachten auch Dr. Andreas Nikolay, Bürgermeister der Stadt Simmern, und Leo Biewer, Vorsitzender des DRK-Bezirksverbands Koblenz und Präsidiumsmitglied des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz.
Für den würdigen musikalischen Rahmen der Einweihungsfeier sorgten Klaus Pohl (Klavier) und Sarah Paul (Violine) von der Kreismusikschule Rhein-Hunsrück. Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten die Gäste nicht nur bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen, etwa mit DRK-Kreisgeschäftsführer Martin Maser. Bei Führungen mit Torsten Frenzel (Leiter Rettungsdienst) und Heinz-Dieter Wieß (Kreisbereitschaftsleiter) konnten sie außerdem einen Blick hinter die Kulissen des Rettungszentrums werfen. Dabei zeigte sich nicht nur die Ministerpräsidentin beeindruckt.