Erster Spatenstich für neues DRK-Rettungszentrum
Synergieeffekte durch die Gemeinschaft von Haupt- und Ehrenamt
Rettungsdienst und Zivil- und Katastrophenschutz unter einem Dach: Wie schon beim Neubau des Rettungszentrums in Simmern setzt der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück nun auch am Standort Emmelshausen auf das erfolgreiche Konzept. Zum ersten Spatenstich konnte Landrat Dr. Marlon Bröhr, Vorsitzender des DRK-Kreisverbands, zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und des Deutschen Roten Kreuzes begrüßen.
Der Neubau am südöstlichen Stadtrand von Emmelshausen soll bereits 2019 fertiggestellt sein. „Wir versprechen uns große Synergieeffekte in der Gemeinschaft von Haupt- und Ehrenamt sowie unserer Jugendarbeit. Ebenso soll der Ausbildungsstandort für die Erste Hilfe hiermit verbessert werden“, machte DRK-Kreisvorsitzender Dr. Bröhr deutlich. „Es gibt es noch nicht so oft, dass sich der Zivil- und Katastrophenschutz in Gemeinschaft mit dem Rettungsdienst in idealer Weise bei einem solchen Bauvorhaben an einem Standort zusammenfindet. Nach Simmern ist dies für uns das zweite Projekt dieser Art.“
Erfreulich sei, dass der DRK-Ortsverein Emmelshausen hier mit einer Fahrzeughalle und einem Schulungsraum untergebracht werde. Im neuen DRK-Rettungszentrum werde den modernsten Erfordernissen an Hygiene und Desinfektion zukünftig gemeinschaftlich Rechnung getragen. Insgesamt drei Einsatzfahrzeuge mit einem Materialanhänger stehen dem DRK-Ortsverein in Emmelshausen momentan zur Verfügung. Bei der Standortwahl spielte auch die verkehrsgünstige Lage am Stadtrand eine wichtige Rolle. Denn man halte, erläuterte Dr. Marlon Bröhr, diesen Standort für sehr geeignet, da die Rettungsfahrzeuge hier sehr schnell ausrücken und so auch umgehend zu Unfallschwerpunkten an der A 61 gelangen könnten.
Dem Projekt sind lange Vorbereitungen vorangegangen. 2014 beauftragte das DRK den Simmerner Architekten Hans Peter Michel mit der Planung des neuen Rettungszentrums. Ursprünglich waren Kosten von 1,365 Millionen Euro veranschlagt. Inzwischen geht man von rund 1,6 Millionen Euro aus. Es gibt eine weitreichende öffentliche Förderung, der Kreis beteiligt sich mit hohen Zuschüssen.
Für Verbandsbürgermeister Peter Unkel, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Emmelshausen und Frau Ortsbürgermeisterin Andrea Mallmann, ist das moderne DRK-Rettungszentrum ein großes Plus an Attraktivität für die Stadt Emmelshausen wie auch das ganze Umland. Bis in die 1990er-Jahre war die Rettungswache Emmelshausen nur im Acht-Stunden-Tagdienst besetzt. Das änderte sich mit dem Umzug ins Schulzentrum, wo die Rettungsdienst-Mitarbeiter nun rund um die Uhr einsatzbereit sind. Für die 24-Stunden-Rettungswache habe sich die Bevölkerung seinerzeit stark eingesetzt.
Auch Leo Biewer, Vorstand des DRK-Landesverbandes und Präsident des DRK-Bezirksverbandes Koblenz, ließ es sich nicht nehmen, am symbolischen Spatenstich für den Multifunktionsbau teilzunehmen. Auch er begrüßte die enge Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt und die nun gefundene räumliche Lösung.
Dem konnte DRK-Kreisgeschäftsführer Martin Maser nur beipflichten: „Ich hoffe, dass diese vorbildliche Verbindung von Ehren- und Hauptamt in dieser Weise eines Rettungszentrums noch viele Nachahmer in Rheinland-Pfalz finden wird, zum Wohle der Bevölkerung, die sich hierüber in Emmelshausen glücklich schätzen kann.“ Maser dankte „allen Beteiligten auf kommunaler und Kreisebene, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben“. Die geplante Verbesserung des Standards des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes und des Zivil- und Katastrophenschutzes in Emmelshausen begrüße man als Rotes Kreuz ganz besonders.
Der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück betreibt im gesamten Kreisgebiet den öffentlich- rechtlichen Rettungsdienst. Die sechs Rettungswachen befinden sich in Boppard, Büchenbeuren, Emmelshausen, Kastellaun, Simmern und Oberwesel. Insgesamt werden hier zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, sieben Rettungswagen, vier Krankentransportwagen und ein Notfall-Krankentransportwagen vorgehalten. Im Rettungsdienst und qualifizierten Krankentransport fallen jährlich kreisweit rund 18 200 Einsätze an, davon etwa 1850 in Emmelshausen. Die jährliche Fahrleistung beträgt über 813 000 Kilometer, informierte DRK-Kreisgeschäftsführer Maser.
Übrigens: Der Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen und die wirksame Hilfe im Katastrophenfall ist eine der Kernaufgaben des DRK als nationale Hilfsgesellschaft in Deutschland. Die Arbeit im Katastrophenschutz mit den Sanitäts- und Betreuungsdiensten führt das DRK mit seinen ausschließlich ehrenamtlichen Helfern im Kreisgebiet durch.