Fluthilfemedaille für engagierte DRK-Helfer
Große Ehre für die Aktiven des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück e.V. im Neuen Schloss von Simmern: Sie erhielten für ihren selbstlosen Einsatz während der Hochwasser-Katastrophe an der Ahr nun die Fluthilfemedaille 2021 des Landes Rheinland-Pfalz. Eingebettet war die Feierstunde in ein Helferfest.
Der verheerenden Flut folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft: Die Einsatzkräfte hätten versucht, die unfassbare Not der Menschen zu lindern, machte Kreisbereitschaftsleiter Heinz-Dieter Wieß deutlich. Als am 14. Juli 2021 die ersten Helfer des DRK-Kreisverbands alarmiert wurden, wussten sie nicht, was auf sie zukommt. „Auf ein Ereignis solcher Dimension kann man sich nicht vorbereiten“, meinte Wieß mit Blick auf das Schadensgebiet von 60 Kilometer Länge. Bei der Bewältigung war ein hohes Maß an Improvisation gefragt.
Es sollte ein Einsatz werden, der sich über Wochen erstreckte. Der Akuthilfe in den ersten drei Wochen (rund 2000 Einsatzstunden) folgte in den nächsten drei Wochen die Ausgabe von Verpflegung (etwa 1500 Stunden) an Bevölkerung und Helfer. In beiden Phasen waren jeweils um die 130 Kräfte im Einsatz. Sie rekrutierten sich aus den Bereitschaften der sieben Ortsvereine Bad Salzig-Boppard, Emmelshausen, Kastellaun, Kirchberg, Oberwesel, Rheinböllen und Simmern. Hinzu kamen sogenannte ungebundene Helfer, die die dem DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück ihre Unterstützung anboten. Mit der rheinland-pfälzischen Fluthilfemedaille 2021 wurden außerdem Mitarbeiter des DRK-Rettungsdiensts geehrt, die anstelle ihrer teils traumatisierten Kollegen Rettungswachen im Schadensgebiet besetzten, um die Notfallrettung aufrechtzuerhalten.
Voll des Lobes war bei der Verleihung der Medaillen sowie der von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling unterzeichneten Urkunden auch Dr. Marlon Bröhr, Präsident des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück. Anerkennende Worte und Dank kamen ebenso von Landrat Volker Boch. Die damals kaum beherrschbare Situation zeige, wie notwendig das kontinuierliche Üben für den Ernstfall sei. Das Helferfest am Abend der Medaillen-Verleihung wertete Boch als wichtiges Signal der Gemeinschaft und des Zusammenhalts – trotz des traurigen Hintergrunds.
Kreisbereitschaftsleiter Heinz-Dieter Wieß nutzte die Gelegenheit, in Schlaglichtern die Leistungsfähigkeit des Roten Kreuzes im Landkreis zu beleuchten: In sieben Ortsvereinen sind rund 320 Mitglieder tätig. Allein im Jahr 2022 kamen 25.000 Stunden ehrenamtliches Engagement zusammen. Eines enormen Zuspruchs erfreuen sich die „Helfer vor Ort“. In den zurückliegenden drei Jahren konnten 20 Gruppen mit rund 120 Helfern kreisweit etabliert werden. Tendenz steigend. Die sogenannten First Responder überbrücken bei medizinischen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.