Knopfdruck statt Muskelkraft
DRK stellt neuen Rettungswagen am Standort Simmern in Dienst
Der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück investiert ständig in moderne Einsatzfahrzeuge und Ausstattung. So wurde zu Beginn des Jahres am Standort Simmern ein neuer Rettungswagen (RTW) in Dienst gestellt. Beim Ortstermin im Rettungszentrum informierte sich jetzt DRK-Kreisvorsitzender und Landrat Dr. Marlon Bröhr über die positiven Erfahrungen, die die Rotkreuzler in den vergangenen Wochen mit dem 4,6 Tonnen schweren RTW auf Basis Mercedes-Benz Sprinter 519 CDI mit Automatikgetriebe gemacht haben. Das Besondere: Das Fahrzeug verfügt über eine elektrische Fahrtrage, mit der Patienten bis zu einem Gewicht von 300 Kilogramm transportiert werden können – für die Rettungsdienstmitarbeiter bedeutet dies weniger körperliche Belastung.
„Das System hat sich bewährt und wird von den Mitarbeitern gut angenommen, sie möchten es nicht mehr missen“, machten Torsten Frenzel (Leiter Rettungsdienst) und seine Stellvertreterin Kerstin Bauer deutlich. Das Schwerlastsystem sei zwar teurer als die Vorgänger, biete den Mitarbeitern jedoch viele Vorteile in puncto Arbeitsschutz und Ergonomie. Sozusagen Knopfdruck statt Muskelkraft. Vor der Anschaffung wurde die mit Akku betriebene Trage ausgiebig getestet. In der Vergangenheit musste man bei besonders schweren Patienten ab und an auf spezielle Fahrzeuge zurückgreifen, die etwa in Ludwigshafen oder Montabaur stationiert sind. Mit dem eigenen Schwerlastsystem sollen diese Wartezeiten künftig der Vergangenheit angehören. An Bord des neuen Rettungswagens ist ebenso ein elektrischer Treppensteiger, wie er bereits auf Krankentransportwagen erfolgreich Verwendung findet.
Übrigens: Bereits zum 1. Januar 2017 hat das DRK an der Rettungswache Simmern zusätzlich einen zweiten Rettungswagen in Betrieb genommen und damit die Vorhaltung erweitert, berichtete Frenzel mit Blick auf steigende Einsatzzahlen. Dieses Fahrzeug ist von Montag bis Freitag im 12-Stunden-Betrieb tagsüber besetzt und kann so effektiv Einsatzspitzen abdecken, wie sie etwa durch Notfälle oder auch Verlegungsfahrten vom benachbarten Krankenhaus anfallen. „Ein deutliches Plus in der Notfallversorgung der Bevölkerung“, unterstrich DRK-Kreisgeschäftsführer Martin Maser. Die Modernisierung des Fuhrparks sei eine ständige Aufgabe, so Maser mit Blick auf das hohe Einsatzaufkommen in Rettungsdienst und qualifiziertem Krankentransport. „Wir sind froh, unsere Investitionen in Fahrzeuge und Technik fortsetzen zu können.“
Der neue RTW verfügt über moderne Kommunikationsmittel, ist mit Telefon, Digital- und Analogfunk sowie Navigationsführung ausgestattet. Die Einsatzübermittlung erfolgt elektronisch, die Rettungsdienstler erhalten alle notwendigen Informationen, etwa Einsatzort und Einsatzgrund, bei Alarmierung auf ein Display im Cockpit gesendet. Der Ausbau des Rettungswagens nach Rheinland-Pfalz-Vorgaben erfolgte durch das Unternehmen System Strobel. Zusätzlich zur umfangreichen Ausrüstung für Notfalleinsätze ist ein sogenanntes medizinisches Tablet an Bord. Der tragbare Computer dient der digitalen Patienten- und Einsatzdokumentation. Und das EKG-Gerät mit Telemetrie ermöglicht es den Rettungskräften, per GSM-Datenübermittlung ein Fax mit den entsprechenden Informationen an die aufnehmende Klinik zu senden. So kann der Arzt im Krankenhaus bereits einen Blick auf das EKG des Patienten werfen, während der Rettungswagen noch auf der Fahrt zur Klinik ist. Ferner verfügt der neue RTW über eine Luftfederung und ein Hecksicherungssystem. Die Kosten für Fahrzeug und Tragesystem beziffert das DRK auf rund 150.000 Euro.
Im Jahr 2018 haben die Einsatzfahrzeuge des DRK-Kreisverbands Rhein-Hunsrück im Rettungsdienst und qualifizierten Krankentransport rund 21.000 Einsätze absolviert und legten dabei 871.385 Kilometer zurück.